"Über Facebook führen junge AfD-Frauen mit männlicher Unterstützung eine Kampagne gegen den angeblich geschürten Gender-Wahn. Der steht für sie der Vernunft im Wege. Die Jungsozialisten halten dagegen.

Übrigens: Der Duden definiert Feminismus als "Richtung der Frauenbewegung, die, von den Bedürfnissen der Frau ausgehend, eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen (z. B. der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur anstrebt". Mag dagegen ernsthaft jemand sein? Vielleicht sollten sich die Jungen Alternativen dieser Bedeutung mal wieder bewusst werden und darin nicht nur den Kampfbegriff sehen."

http://www.welt.de/politik/deutschland/a...Feminismus.html

03/2014

Zitat von Name

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Was wären denn die Bedürfnisse von Frauen?

Die Emanzipation rauscht m.M.n. genau daran vorbei. Es wäre Wert darüber zu diskutieren.

LG Ute

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Hallo Ute

ich greife das mal auf, weil mir das wirklich ein Herzensthema ist und ich weiß, daß ich damit bei so einigen Frauen einen abwehrenden Aufschrei erzeuge, die unter Gleichstellung der Frau etwas ganz anderes verstehen als ich.
Aber wir sind ja hier, um genau solche Dinge eben auch zu diskutieren.

Für mich ist zu beobachten, daß in den Medien und überall wo Manipulation möglich ist, eine schleichende Änderung des angeblich erstrebenswerten Frauenbildes propagiert wird...
Als wünschenswert für Frau um sich "selber zu finden" wird folgendes auf allen Kanälen transportiert, zumindest ist es das was bei mir "ankommt":

- "nur" Hausfrau und Mutter ist ein altmodisches Rollenmodell, es füllt nicht aus, es unterdrückt die Frau, Sprüche wie "Frauen zurück an den Herd" sollen das unterstreichen

- heutzutage ist Frau idealerweise erfolgreich im Beruf, pflegt sportliche Hobbys und "wuppt" Haushalt und Kinder so "nebenbei" noch, bzw. teilt sich diese Aufgaben gerecht mit Mann... die Doppelbelastung Mutter UND Beruf wird als wünschenswerter "Normalzustand" hingestellt

Besonders erwähnenswert finde ich die "Botschaft", die jungen Müttern in diversen Talk-Shows wie z.B. "Britt" gebetsmühlenartig immer wieder vermittelt wurde und wird: "Wie, du kriegst/ hast ein Kind und keine Ausbildung, keinen Job? Was für ein Vorbild bist du denn für dein Kind? Wie willst du deinem Kind denn was bieten? Willst du den ganzen Tag nur zuhause rumsitzen und dich von der Gesellschaft aushalten lassen?

Ähm, sorry, aber bei diesen Sichtweisen bekomme ich Magendruck und Gänsehaut!
Die Botschaft an Frauen ist überdeutlich:
"N U R" Mutter und Hausfrau ist dieser Gesellschaft NICHTS wert, keine wirkliche Aufgabe oder Arbeit, nicht zeitgemäß, nicht erstrebenswert, nicht erfüllend, diskriminierend, Unterdrückung der Frau, keine Gleichberechtigung...

Hm, tja... wieso fühle ich mich aber genau mit SOLCHEN Aussagen (meist nun mal von Feministinnen oder Frauen) NICHT in meinen Bedürfnissen und meinem Selbstverständnis meiner Rolle und meinem Selbstverständnis als Frau NICHT wahrgenommen, sondern eben diskriminiert? Wieso fühle ich mich mit diesen angeblich so FÜR die Bedürfnisse von Frauen sprechenden Aussagen herabgewürdigt? Bin ich nicht zeitgemäß, altmodisch und hinke einer Gleichberechtigung von Frauen mit meinen Ansichten, Gefühlen und von MIR tiefempfundenen Bedürfnissen etwa hinterher?

Wie kommt es, daß ICH tief in meinem Inneren unter Gleichberechtigung der Frau etwas ganz anderes verstehen würde?
Woher kommt dann dieses innere Stimmchen, das mir in den letzten Jahren immer deutlicher signalisiert, daß hier bei der angeblichen Gleichstellung der Frau irgendwie was in die falsche Richtung läuft?

Ich stelle dann jetzt mal meine persönlichen Gedanken dazu zur Diskussion, was ICH als Gleichberechtigung der Frau empfinden würde und formuliere es als Wünsche:

- Ich möchte meine Rolle als Mutter und Hausfrau voll und ganz leben dürfen ohne dem Druck ausgesetzt zu sein, unbedingt arbeiten gehen zu müssen, um meinen Kindern "was bieten" zu können

- Ich möchte für diese immens wichtige Aufgabe die ich für diese Gesellschaft leiste, angemessen bezahlt werden: nämlich der nächsten Generation und somit der Zukunft dieser Gesellschaft einen sicheren, ausgeglichenen Hafen bieten, damit sie sich gesund und zufrieden entwickeln kann in dem sicheren Gefühl, Mama ist immer da und präsent, hat Zeit für mich und meine Bedürfnisse, ist nicht total überlastet und fühlt sich in dieser Rolle pudelwohl und anerkannt.

- Ich möchte daß die Rolle der Mutter den Stellenwert bekommt, der ihrer Wichtigkeit angemessen ist und möchte nicht dafür herabgewürdigt werden

- Ich möchte die Möglichkeit haben, meinen Kindern selber frisches und gesundes Essen kochen zu können, sie entspannt morgens zur Schule bringen können, nachdem ich gemeinsam mit ihnen frühstückte und ihnen bei den Vorbereitungen für ihren Tag behilflich war.

- Ich möchte die Zeit, die sie dann weg sind, dazu nutzen, für ein sauberes, sortiertes, strukturiertes, gemütliches Zuhause zu sorgen mit frisch gewaschener Wäsche, die liebevoll in den Schrank geräumt wurde.

- Ich möchte am Liebsten ihre Lieblingsmarmelade selber kochen, ihr Brot selber backen, ihr Gemüse selber anbauen, ernten und verarbeiten, damit ich weiß, was auf dem Teller und in ihren Körpern landet.

- Ich möchte meinen Kindern stricken, häkeln, nähen, schnitzen, Feuer machen, Figuren formen, Bilder malen u.v.m. beibringen dürfen.

- Ich möchte ihre ersten Buchstaben und Zahlen mit ihnen gemeinsam lernen und entdecken, wo die Hauptstädte und Flüsse liegen, sowie ihnen bei den Hausaufgaben unterstützend unter die Arme greifen... entspannt und fröhlich.

- Ich möchte immer SOFORT zur Stelle sein können, wenn sie sich verletzt haben, einen Unfall hatten oder einfach nur einen Magen-Darm-Infekt oder Fieber in der Schule bekamen, sie sofort abholen können OHNE mir stressige Gedanken machen zu müssen, wie ein Arbeitgeber das wohl findet oder zu gucken, wer sie an meiner Stelle abholen und betreuen kann.

- Ich möchte, daß meine Kinder wissen, daß ich (im Normalfall) zu Hause bin, wenn sie aus der Schule kommen oder sogar eher Schluss haben und ich fühle mich dadurch keineswegs ans Haus gefesselt oder diskriminiert, sondern würde mich damit sehr sehr wohl fühlen, wenn ich es nur so leben DÜRFTE!

Das sind so meine Gedanken, wenn ICH das Wort "Gleichberechtigung" der Frau höre...
Warum soll ich mich deswegen altmodisch, nicht zeitgemäß denkend oder wertlos fühlen?

nachdenklicher Gruß, Nynaeve

Danke liebe Nynaeve,
besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Du sprichst mir aus dem Herzen :)
Liebe Grüße aus dem Wald
Nadja